Wölflingsbayernlager „WÖSTERIA“

Wölflingsbayernlager „WÖSTERIA“ vom 29.07. bis 03.08.2023

 26 Wölflinge und 8 Leiterinnen und Leitern der DPSG Schwanstetten-Rednitzhembach nahmen am großen Bayernlager der Wölflingsstufe auf dem Zeltplatz der DPSG Bamberg in Rothmannsthal teil.

 Damit das ganze Material (5 große Schlafzelte und eine 6m-Jurte für die Leiter) transportiert werden konnten, musste ein großer Anhänger angemietet werden. Bereits am Mittwoch, 26.07. war Lager-Check-In. Da mussten bereits das große Gepäck, Isomatte, Schlafsack sowie verschiedene Dokumente abgegeben und in den Anhänger gepackt werden. Im Anschluss wurde der Anhänger noch weiter nach Wendelstein gebracht, damit die Wölflinge der DPSG Wendelstein und deren Leiter auch noch ihr Material und persönliches Gepäck verstauen konnten.

 Am Freitag, 28.07.2023 machte sich dann ein dreiköpfiges Team aus Schwanstetten (Maximilian und Leonie Seidler sowie Annika Hermann) gemeinsam mit Marco Steinbauer, einem Wölflingsleiter aus Wendelstein, auf den Weg zum Zeltplatz, damit dort alles für die Wölflinge vorbereitet werden konnte. Es war ja Starkregen gemeldet und so sollte sichergestellt werden, dass die Zelte trocken aufgebaut werden konnten und die Wölflinge bei Ankunft am Samstag ihre Zelte beziehen konnten.

 Am Samstag, 29.07.2023 trafen sich um 11:45 Uhr 26 aufgeregte Wölflinge mit vier Leiterinnen (Hannah und Lena Schulz sowie Regina Jung und Evelyn Dorner) am Bahnhof in Schwabach. Mit einem leichten Tagesrucksack fuhren sie über Nürnberg Hauptbahnhof zum Bahnhof nach Lichtenfels. Von dort ging es dann mit einem extra eingerichteten Shuttle-Bus direkt zum Zeltplatz.

 Hier hieß es dann Zelte beziehen. Gut, dass bereits in der letzten Gruppenstunde vor dem Lager, die Zeltgemeinschaften vereinbart wurden. So ging es nun ruckzuck und alle Zelte waren eingerichtet. Natürlich brauchten die Wölflinge da und dort noch Hilfe, aber gemeinsam lief es hervorragend.

 Im Anschluss erkundeten die Neuankömmlinge das riesige Pfadfindergelände. Es war schon ein Gewusel auf dem Zeltplatz. Insgesamt befanden sich am Abend rund 550 Personen auf dem Gelände. 332 Wölflinge im Alter von 6-10 Jahren, 120 Leiterinnen und Leiter sowie rund 100 Helferinnen und Helfer. Sogar eine extra Sanitätsstelle war eingerichtet worden.

 Am Abend gab es dann das erste gemeinsame Essen. Ein Küchenteam – bestehend aus 18 Mitgliedern – sorgte die gesamte Woche für das leibliche Wohl aller.

 Am Montag war dann große Gestaltung des Zeltplatzes durch verschiedene Lagerbauten angesagt. Die Wölflinge der DPSG Schwanstetten-Rednitzhembach befanden sich mit vielen anderen Stämmen der Diözese Eichstätt in einem gemeinsamen Lager-Dorf der Diözesen Eichstätt und München-Freising. Auf dem Platz gab es noch zwei weitere Lagerdörfer. Jedes Dorf hatte einen eigenen Dorfpaten, der sich mit einem Dorfrat (jeder Stamm durfte zwei Kinder in den Dorfrat entsenden) und der Leiterrunde um das Wohl der Dorfbewohner kümmerte. Michi Gierl aus dem Stamm Neumarkt (ehemals Wendelstein) kam dieser Aufgabe sehr gut nach. Die Kinder bauten Bannermasten, Eingangstore zu den Dörfern, Müllstationen, Briefkästen und eine Schaukel.

Gegen Mittag stieß dann auch noch Richard Seidler zu den Leiterinnen und Leitern unseres Stammes. Aufgrund einer dienstlichen Verpflichtung musste er verspätet anreisen.

In die Lagergeschichte, die bei keinem Pfadfinderlager fehlen darf, wurden die Wölflinge erst am Sonntagabend eingeführt. Wölfi, das Maskottchen der Wölflinge, ein orangefarbener Wolf, hatte ein tolles Amulett gefunden. Dieses Amulett hatte er umhängen. Leider stellte sich am Montag heraus, dass das Amulett unserem Wölfi die Kräfte raubte und er – solange er es trug – nachts zum Wer-Wölfi wurde. Das machte dem lieben Wölfi zu schaffen und er bat die Kinder um Hilfe. Die Kinder wollten das Amulett herunterreißen, aber es war magisch fest mit Wölfi verbunden. So kamen sie auf die Idee, ob vielleicht eine gute Hexe helfen könnte, die sich mit Magie auskennt. Und so gab es verschiedene Aufgaben zu bewältigen, damit man die Hexe anlocken und davon überzeugen konnte, dass sie Wölfi hilft.

Weil die Hexe Jahrmärkte liebt wurde am Montag (Tag 3) ein riesiger Jahrmarkt veranstaltet. Spiel und Spaß kamen dabei nicht zu kurz. Es gab über 20 Stationen an denen die Kinder spielen sowie ihr Können und ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen konnten.

Ab 14 Uhr eröffnete dann erstmals das Mittelatlerdorf „WÖSTERIA“. Hier gab es täglich ab 14:00 Uhr folgende mittelalterliche Gewerke für die Kinder zum Mitmachen:

        Goldschmied

–    Buchbinder

        Drucker

        Weber

        Steinmetz

        Kerzenzieher

Zudem gab es das Spiri-Zelt „Zum hüpfenden Wölfi“. Hier konnten Kinder in Ruhe lesen, malen, spielen, Pfefferminztee aus frisch gepflückten Pfefferminzblättern trinken oder einfach eine Auszeit nehmen. Hier standen von früh bis spät Religionspädagogen bereit, um den Kindern in den kleinen Nöten zur Seite zu stehen, die sie lieber ganz anonym ansprechen wollten – also nicht bei ihren Leiterinnen und Leitern.

Heiß begehrt war das Wöfllings-Café „Zum tänzelnden Einhorn“. Hier konnten die Wölflinge frische Waffeln mit verschiedenen Toppings, Kakao mit Sahne, Gummibärchen und verschiedene andere Süßigkeiten für geringe Beträge kaufen und sie sich in gemütlicher Atmosphäre schmecken lassen. Von 15-17 Uhr wurden zudem täglich im Café durch einen Gaukler Geschichten erzählt und vorgelesen.

Um 17 Uhr fand dann ein großer Lagergottesdienst im Festzelt statt.

Die Hexe kam, wie erwartet am Montagabend, da sie den Jahrmarkt besuchen wollte. Sie trug den Kindern auf am Folgetag fleißig bei den Workshops mitzumachen, damit sie sieht, dass sie auch ihr Bestes geben, um ihre Hilfe zu erlangen. So bastelten die Wölflinge am Dienstagvormittag was das Zeug hielt Traumfänger, Jonglierbälle, Katapulte, Armbänder, Badesalzgläser in Regenbogenfarben und vieles mehr. Die Hexe war sichtlich zufrieden und wollte am Dienstagabend dann aus ihrem Zauberbuch den Spruch zum Bannen des Amulettzaubers sprechen. Aber aufgrund des vielen Regens waren die Buchstaben verwischt. So blieb nur noch der Ausweg über einen Zaubertrank. Aber hierfür mussten die Wölflinge am Mittwoch (Tag 5) viele Zutaten sammeln. Damit die Kinder die Zutaten bekamen mussten sie viele Team-Aufgaben bewältigen. Dazu wurden die 332 Wölflinge in 10er Gruppen aufgeteilt. Und jede Gruppe bekam nach Bewerkstelligung ihrer Aufgaben am Ende ein Röhrchen mit einer Zutat. Diese wurden dann um 17 Uhr durch die Hexe in einen Topf gemischt. Gepaart mit dem extra für das Lager getexteten Lagersong „Wösteria“, den alle Kinder lautstark sangen (wir hatten ja täglich mehrfach geübt), konnte das Amulett unseres mittlerweile sehr schwach gewordenen Wölfi entfernt werden. Wölfi war gerettet und alle 332 Kinder jubelten. Natürlich wurde der Sieg über den bösen Zauber des Amuletts am Abend bei der großen Wölflingsparty im Festzelt gefeiert. Die Gesichter strahlten als es Popcorn und Pommes gab.

Dennoch hieß es um 21 Uhr – wie jeden Abend – ab zur Zähneputzparty und um 22 Uhr Licht aus. Schließlich war am Tag 6 (Donnerstag, 03.08.) die Heimfahrt angesetzt. Müde, aber überglücklich fuhren am Donnerstag gegen 11:30 Uhr die 26 Wölflinge mit vier Leiterinnen nachhause.

Nur der Abbautrupp (diesmal zu viert) blieb zurück und baute die Zelte ab und fuhr gemeinsam nachhause. Nachdem die Öffis immer länger brauchen als der Individualverkehr traf der Abbautrupp zeitgleich mit den Wölflingen gegen 14:30 Uhr in Schwanstetten an der Bushaltestelle „Kath. Kirche Schwand“ ein. Hier warteten bereits die Eltern der Wölflinge. Die Freude über das Wiedersehen war riesig.

Auch wenn das Wetter wirklich bescheiden war und den Zeltplatz zeitweise in einen Matschplatz verwandelt hatte, hat das der guten Stimmung im Lager keinen Abbruch getan.

Nur das Zeltmaterial galt es nun noch zu trocknen und zu säubern. Aber hierbei konnte sich der Stamm wiederum auf die geballte Kraft der Eltern zählen. Von jedem Wölfling kam mindestens ein Elternteil und packte an. Nach 2 Stunden waren die Zelte (Gott sei Dank schien die Sonne) getrocknet, gesäubert und verpackt.

Nach getaner Arbeit konnten alle Eltern das heißbegehrte Lagerabzeichen mitnehmen. Dies dürfen nun alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer voller Stolz auf ihrer Kluft tragen.

Ein tolles Lagererlebnis ging zu Ende, das wohl niemand vergessen wird und unsere Kinder sicherlich ein stückweit geprägt und selbständiger gemacht hat.

Abschließend sei erwähnt, dass das komplette Lager rein ehrenamtlich organisiert und durchgeführt wurde. Zur Erledigung der vielen Aufgaben und auch für die Betreuertätigkeit musste von den meisten Erwachsenen Urlaub genommen werden.

Unser Dank geht an alle, die dazu beigetragen haben, dass unsere Wölflinge so ein tolles Lager erleben durften. Pfadfinderlager sind mehr als nur eine Sommerfreizeit – genauso wie „Pfadfinder sein“ mehr ist als wöchentlich eine Gruppenstunde zu besuchen. 😉

 

(Richard Seidler, Wölflingsleiter und Stammesvorsitzender, DPSG Schwanstetten-Rednitzhembach)