Fronleichnam: Endlich wieder zusammen feiern
Wenn auch deutlich abgespeckt, so war die Freude trotzdem groß, dass man nach der Corona-Pandemie in Rednitzhembach Fronleichnam zusammen mit den Schwestern und Brüdern aus Schwanstetten wieder ohne Auflagen feiern konnte. Beim Gottesdienst war erstmals seit vielen Monaten auch Pfarrkurat Jürgen Vogt wieder „an Bord“. Er zelebrierte zusammen mit Pfarrer Michael Kneißl die Messe und hielt eine bewegende Predigt. Er verglich die Himmelfahrt Jesu Christi mit dem Wegzug eines geliebten Menschen. Zwar könne man mit diesem etwa per Telefon, Mail oder Brief in Kontakt bleiben, aber es sei nicht mit persönlichen Begegnungen zu vergleichen. Im Sakrament der Eucharistie sei Jesus immer gegenwärtig, zwar unsichtbar und als großes Geheimnis, sondern im gewandelten Brot und Wein. Seit rund 2000 Jahren glaubten die Menschen an dieses Wunder.
In seiner Predigt kündigte Jürgen Vogt auch seinen bevorstehenden Eintritt in den vorzeitigen Ruhestand aus gesundheitlichen Gründen an. Er hoffe aber, dass er für seelsorgerische Vertretungen im Pfarrverband „brücken-schlag“ zur Verfügung stehen werde. Der Kirchenchor aus Rednitzhembach konnte dank Unterstützung aus Schwanstetten erstmals seit langer Zeit wieder eine Gottesdienstfeier mitgestalten.
Bei herrlichstem Sommerwetter fand im Anschluss an den Gottesdienst die Fronleichnamsprozession durch die Straßen Rednitzhembachs statt. Musikalisch begleitet von der treuen Bläsergruppe und mustergültig abgesichert von der Freiwilligen Feuerwehr Rednitzhembach wurde an drei Altären Station gemacht – zum ersten Mal auch vor dem evangelischen Gemeindehaus als Zeichen gelebter Ökumene. Der sich schon vor der Corona-Krise abzeichnende „Aderlass“ bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmer war unübersehbar. Vorbei die Zeit, wo die Kommunionkinder noch als Gruppe dabei waren, Familien mit ihren Kindern Farbtupfer setzten und auch Mädchen und Buben vom Kindergarten mit frohen Liedern den Herrgott lobten.
Im Anschluss an die Prozession gab es dann ein fröhliches Pfarrfest. Vielen Dank an die zahlreichen Helferinnen und Helfer. Das Essen ist wiederholt gelobt worden und auch die musikalische Unterhaltung durch das Jugendorchester Rednitzhembach war „erste Sahne“. Und auch nachdenkliche Impulse konnte man mitnehmen: Der Eine-Welt-Laden rief ins Bewusstsein, dass die Menschheit keine Zukunft mehr haben wird, wenn wir uns nicht überall für Menschenrechte und faire Arbeit einsetzen. Und auch die Temperaturen mahnten. Das Pfarrfest stand am Anfang einer Hitzewelle auch bei uns in Franken, die es noch vor wenigen Jahrzehnten eigentlich erst im Hochsommer geben sollte.
Victor Schlampp