Frau Burhonska aus Kiew, die ihre vorübergehende Bleibe in Schwand gefunden hat, hat dieses Konzert organisiert. Sie kam als Flüchtling aus der Ukraine im März 2022 mit 4 ihrer Kinder nach Deutschland. Sie fand schließlich ihre Herberge in Schwand (bei der kath. Kirche „Heiligste Dreifaltigkeit“). Im letzten Jahr wohnten dort noch die Mallersdorfer Schwestern Angelinde und Carmina. Frau Burhonska arbeitet als Aushilfskraft an der Waldorf-Schule in Wendelstein. Mit diesem abendlichen Konzert wollte sie ihre Dankbarkeit für die Unterstützung und die freundlichen Aufnahme in der Fremde zum Ausdruck bringen.
In der Ukraine ist es Tradition, dass sich im Advent kurz vor den Weihnachtstagen Schüler und Bevölkerung vor der Schule zum gemeinsamen Weihnachtsmusizieren treffen. Aus diesem Repertoire stammen auch die Lieder, die in der St. Nikolauskirche in Wendelstein präsentiert wurden.
Drei der Sängerinnen gingen zusammen in die gleiche Schule in Kiew. Nach ihrer Flucht haben sie ihre derzeitige Unterkunft in verschiedenen Länder gefunden (Utrecht/Niederlande, Wien/Österreich und Mannheim/Deutschland) und sind kurzfristig zum Konzert angereist. Die 5 Frauen (Frau Burhonska und ihre Tochter ergänzten das Trio) begeisterten das zahlreich erschienene Publikum mit ihren klaren Stimmen und den weihnachtlichen Weisen aus der Ukraine.
Unter den Anwesenden war auch ein großer Anteil an ukrainischen Flüchtlingen, die im Exil hier in der Umgebung wohnen. Die vertrauten Melodien ließen ein Stück Heimat erklingen und gaben ein Gefühl der Zusammengehörigkeit im gemeinsamen Schicksal. Manch einer summte oder sang leise mit, in Gedanken an die Lieben daheim, in dem vom Krieg heimgesuchten Land.
Zum Abschluss wurde „Stille Nacht, heilige Nacht“, begleitet von zwei Geigen und einem Cello, zunächst auf ukrainisch und dann auf deutsch gemeinsam mit allen Anwesenden gesungen.
Konrad Sailer
