Die Kolpingsfamilie Rednitzhembach konnte kürzlich auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken. Auftakt bildete ein festlicher Gottesdienst zelebriert von Diözesanpräses Domdekan Dr. Stefan Killermann, dem ehemaligen Diözesanpräses und Ortspfarrer Georg Brenner und dem jetzigen Präses und Pfarrkurat Bernd Kroll. Präses Kroll stellte in seiner Predigt den Lebensweg Adolph Kolpings und die damaligen Rahmenbedingungen mit ihren großen sozialen Nöten in der beginnenden Industrialisierung vor. Der Priester und Sozialreformer widmete sein Werk den Gesellen und schuf in nur 20 Jahren in ganz Europa ein Netzwerk von Gesellenvereinen. Musikalisch wurde der Gottesdienst von einer kleinen Bläsergruppe um Johannes Pickart und Miriam Wittmann an der Orgel gestaltet.
Für die musikalische Umrahmung des anschließenden Festabends sorgte die Band Feel Go(o)d, in der sich ehemalige Musiker des Kolping Big Band Orchesters zusammengefunden hatten. Vorsitzender Wolfgang Fischer blickte in seiner Begrüßungsansprache auf die Anfänge der Kolpingsfamilie zurück. Der damalige Pfarrer Johann Spies war in seiner Schwabacher Zeit Präses der Kolpingsfamilie Schwabach und damit bestens mit dem Kolpingwerk vertraut. Im Gebiet der stark wachsenden Pfarrei Plöckendorf – Schwand waren auch etliche Kolpingmitglieder ansässig geworden und regten Pfarrer Spies zur Gründung einer eigenen Kolpingsfamilie an. Die Bläsergruppe wie auch die damalige Pfarrjugend zeigten ebenfalls Interesse. So wurde im Frühjahr 1975 die Kolpingsfamilie Plöckendorf gegründet. Im November 1975 konnte mit viel politischer und kirchlicher Prominenz das offizielle Gründungsfest gefeiert werden.
Nach mehreren Grußworten knüpfte Diözesanpräses Killermann mit seinem vielbeachteten Festvortrag „die Leitlinien Adolph Kolpings und ihre Bedeutung in der heutigen Zeit“ an die Predigt aus dem Festgottesdienst an. Höhepunkt des Abends bildete die Ehrung langjähriger Mitglieder. Von den 56 Gründungsmitgliedern sind natürlich etliche schon verstorben. 16 sind noch heute Mitglied des Kolpingwerks, davon 12 bei der Kolpingsfamilie Rednitzhembach. 9 Gründungsmitglieder waren persönlich anwesend und konnten für fünfzig Jahre Mitgliedschaft geehrt werden, ein Mitglied für 40 Jahre Zugehörigkeit und ein Mitglied für 25 Jahre. Alle Geehrten erhielten ein Fotobuch über 50 Jahre Kolpingsfamilie Rednitzhembach. Der Festabend schloss mit dem gemeinsam gesungenen „alten“ Kolpinglied ab.
Die Vorstandschaft der Kolpingsfamilie hatte anstelle von Geschenken um Spenden für zwei Projekte des internationalen Kolpingwerks gebeten. So kamen insgesamt 2.400 € zusammen. Auf den Philippinen betreibt das dortige Kolpingwerk ein Berufsbildungszentrum, in dem junge Leute einen staatlich anerkannten Ausbildungsgang zum Bäcker, Koch, Schweißer, Friseur oder Fahrlehrer durchlaufen können. Die Kolpingsfamilie will mit ihrer Spende 6 jungen bedürftigen Menschen eine solche Ausbildung ermöglichen. 1.200 € fließen in Projekte zur landwirtschaftlichen Entwicklung in Lateinamerika. Zwei lokale Kolpingsfamilien in besonders ärmlichen Gegenden erhalten nach entsprechender Schulung eine Grundausstattung aus Schafen, Ziegen und Hühnern und können so ein gesichertes Einkommen erwirtschaften.
Wolfgang Fischer