Selig der Mensch, der auf IHN vertraut… – Adventliche Besinnung, biblische & poetische Impulse…

„Selig der Mensch, der auf IHN vertraut – wie ein Baum gepflanzt an Wasserbächen ist er…“ (Psalm 1)

– Gedanken zur Besinnung, biblische & poetische Impulse…

„Gesegnet, wer auf den HERRN vertraut – wie ein Baum streckt er seine Wurzeln aus zum Bach…“ (Jeremia 17, 8)

Sensibel ist die erde über den quellen: kein baum darf gefällt, keine wurzel gerodet werden / die quellen könnten versiegen / wie viele bäume werden gefällt, wie viele wurzeln gerodet in uns (Reiner Kunze)

  • Ich bedenke meine Herkunft, schaue auf den „Stammbaum“ meines

  • Lebens: Von wem her komme ich, welch menschliches Erbe geht mit mir….

  • Wofür bin ich dankbar… Wo hege ich Groll… Wen will ich in Gottes versöhnende Kraft stellen (aus der ich ja selber lebe)…

  • Wo habe ich meine „Quellen“, an denen ich auftanke – dem Leib nach / für meine Seele, meinen Geist und mein Gemüt…

  • Schöpfe ich aus dem Strom der Liebe Gottes, der unaufhörlich fließt – wer und was hilft mir dabei…

„Mose schaute hin: der brannte der Dornbusch und wurde doch nicht verzehrt. Er sagte: Ich will mir diese Erscheinung genau ansehen…“ (Exodus 3,2f)
Aquarell von Schwester Angelinde Händel

Dornbusch: Er kennt nicht das Lied / im Windrausch der Blätter / er weiß nichts von Vögeln / nistend in seinem Dürrgeäst. Aber er gibt den Blick frei / auf das Licht / das durch ihn nur wenig gebrochen / auf die alleräußerste Frage fällt: Wer steckt dahinter (Wilhelm Bruners)

  • Wenn ich mich selber im Bild eines Strauches oder Baumes sehen darf: als was für ein Gewächs würde ich mich empfinden…

  • Wo habe ich vielleicht eine ähnliche Erfahrung gemacht, wie Mose am brennenden Dornbusch: dass mir Gottes Gegenwart „aufgeleuchtet“ ist…

  • Sehe ich tiefer, durch die „Oberfläche“ hindurch – bei Menschen, bei Geschehnissen… oder bleibe ich oft beim ersten Anschein hängen… Bin ich lernbereit in meinen Urteilen und Meinungen…

  • Welche wichtige Lebenshaltung ist in mir erloschen… Gibt es etwas wofür ich „brenne“…

 
„Der geheilte Blinde sagte: Ich sehe die Menschen, als sähe ich Bäume umhergehen…“ (Markus Ev 8,24)

Bäume tauschen Botschaften aus. Sie umsorgen nicht nur liebevoll ihren Nachwuchs, sondern pflegen auch alte und kranke Nachbarn. Bäume haben ein Gedächtnis, empfinden Schmerzen und bekommen sogar Sonnenbrand und Falten. (Peter Wohlleben, Förster & Schriftsteller)

  • Ich schaue innerlich auf die Menschen um mich, mit deren Lebens- ‘wurzelwerk‘ ich verbunden bin… Wem bin ich dankbar für Fürsorge und Nähe…

  • Wen habe ich gekränkt, gehemmt, behindert – in Gedanken, Worten oder Werken…

  • Wie präge ich das „Klima“ – unter uns Menschen, in der Atmosphäre…

  • Wie ist mein Umgang mit Flora und Fauna, Pflanzen– und Tierwelt…

  • Bin ich ansprechbar für die Nöte von Menschen in Krankheit, Gebrechlichkeit, Armut…

„In der Stadt steht ein Baum des Lebens – 12 mal gibt er seine Frucht und die Blätter dienen zur Heilung der Völker…“ (Offenbarung 22,2)

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen / die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen / aber versu- chen will ich ihn. (Rainer Maria Rilke)

  • Ich betrachte meinen Jahresring von 2023: Da gibt es „Schwachstellen“, die ich erfahren, erlitten habe und auch Zuwachs – beides ver- traue ich IHM an…

  • Welche Geschehnisse auf unserem Erd-Kreis gehen mir stark nach: hoffnungsvolle und bedrängende…

  • Pflege ich Umgang mit dem Gedanken, dass mein Werden und Wachsen auf Erden nicht unbegrenzt ist…

  • Welche Bilder und Hoffnungen – oder auch Ängste – trage ich in mir beim Blick über die letzte Grenze, hinein in SEIN großes Leben..

 

(Titelbild: Adventliche „Wurzel Jesse“ in der Pfarrkirche St. Nikolaus Wendelstein)

 
KV: >> HERR, wie ein Baum so sei vor dir mein Leben. 
Herr, wie ein Baum sei vor dir mein Gebet. <<

Gib Wurzeln mir, die in die Erde reichen,
dass tief ich gründe in den alten Zeiten,
verwurzelt in dem Glauben derer vor mir.

Gib mir die Kraft, zum festen Stamm zu wachsen,
dass aufrecht ich an meinem Platze stehe und falle nicht,
auch wenn die Stürme toben.

Gib, dass aus mir sich Äste frei erheben,
oh unsre Kinder, HERR, lass sie erstarken
und ihre Zweige stecken in den Himmel.

Gib Zukunft mir und lass die Blätter grünen
und nach den Wintern Hoffnung neu erblühen,
und wenn es Zeit ist, lass mich Früchte tragen.

– KV !