Auf den Spuren vergangener Zeiten lautete das Motto unserer Fahrt ins Fränkische Freilandmuseum nach Bad Windsheim. Verantwortlich für diese Fahrt war die KAB-Wendelstein. Die Vorsitzende Sylvia Suchy war mit der Organisation betraut und hat sich als unsere Reiseleiterin bestens bewährt.
Neugierig waren die 53 Teilnehmer auf das wiederaufgebaute Badhaus, das 2012 im maroden Zustand in Wendelstein abgebaut (heute ist dort der Badhausplatz) und im Freilandmuseum wiederaufgebaut wurde. Fertigstellung war dort im Jahre 2022.
Das Fränkische Freilandmuseum präsentiert auf ca. 50 ha Bauen, Wohnen und Wirtschaften der unteren und mittleren Bevölkerungsschichten in Franken. 1979 wurde mit dem Aufbau begonnen und umfasst heute bereits um die 100 Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude aus sieben Jahrhunderten. Träger des Museums ist der Bezirk Mittelfranken, ist aber ein Museum für ganz Franken. Er setzt sich aus mehreren Baugruppen zusammen.
Zur Baugruppe „Mittelalter“ gehört das Badhaus aus Wendelstein:
Das 1450 errichtete Badhaus ist ein einmaliges Zeugnis der spätmittelalterlichen Badekunst. Dank des hohen Anteils an originaler Bausubstanz, archäologischer Ausgrabungen und intensiver Recherchen gelang es dem Museum, das Badhaus mit funktionstüchtiger Badstube inklusive Schwitzofen wiederaufzubauen. In den oberen Stockwerken befinden sich Wohnungen des Baders sowie zwei von Mietwohnungen. Die Einrichtung besteht u.a. aus aufwendig rekonstruierten Möbeln. Eine Dauerausstellung informiert über das historische Baderwesen, die ländliche Hygienegeschichte sowie das Mietwesen.
Ein weiteres Bauwerk aus Wendelstein steht in der Baugruppe „20.Jahrhundert“, das MAN-Stahlhaus aus dem Ortsteil Nerreth:
Es stammt aus dem Jahre 1949. Die MAN entwickelte ab 1946 Fertig-Stahlhäuser, um auf die Wohnungsknappheit der Nachkriegszeit zu reagieren. Das Exemplar im Museum mit Zentralheizung, Einbauküche und Sanitäranlage sehr modern ausgestattet, gehört noch zu den Prototypen und wurde vom leitenden MAN-Mitarbeiter mit Familie bewohnt. Bereits 1953 stellte man die Serienproduktion ein: Die Häuser wurden relativ teuer, der Baustoff Stahl galt als wenig wohnlich.
Nach Führung durch das Badhaus und dem Gang durch das weitläufige Gelände wartete die Einkehr und das Abendessen im Gasthof „Zum Hirschen“ auf uns. Das Gasthaus selbst gehört zur Baugruppe „Stadt“, die außerhalb des Geländes des Freilandmuseums liegt. Das Gasthaus stammt aus dem Jahre 1358/59 und lag vormals vor den Stadtmauern Windheims.
Konrad Sailer, KAB-Wendelstein
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Bilder: K.Sailer, S.Baumann
